Investment-Konferenz in Berchtesgaden

21.03. - 22.03.2019 / 10:00 - 14:00 Uhr
Kempinski Hotel Berchtesgaden, Hintereck 1, 83471 Berchtesgaden

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Zum Auftakt der Konferenz gab Rüdiger Sälzle, Geschäftsführer von FondsConsult einen Überblick auf das vergangene Jahr der Fondsbranche – und das hatte es in sich: Der Nettoabsatz bei den Investmentfonds in Deutschland hat sich von 683 Milliarden Euro in 2017 auf 120 Milliarden Euro im vergangenen Jahr mehr als gefünftelt. Zu den größten Verlierern gehörten die Rentenfonds, aus denen 15 Miiliarden Euro abflossen, nachdem sie im vorvergangenen Jahr mit 324 Milliarden Euro Zufluß noch die stärkste Assetklasse stellten.

Eine Strategie, die sich auf Aktienchancen in der DACH-Region fokussiert, stellte René Kerkhoff, Fondsmanager bei DJE vor. Dafür wählt er wachstumsstarke und innovationskräftige Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung bis zu fünf Milliarden Euro aus, die er nach dem Bottom Up-Ansatz anhand der Fundamentaldaten der Unternehmen selektiert.

Eine Frage, der Anleger seit geraumer Zeit umtreibt, lautet: Wie kann man nach ethischen, sozialen und nachhaltigen Gesichtspunkten investieren – und trotzdem  Rendite erwirtschaften? Die Ziele für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2016 verabschiedeten, bieten da einen Ansatz. Darin sind 17 Punkte niedergelegt, an denen sich Investmentfonds orientieren können, wie Thomas Hassel von der Bank of Montreal ausführte. “Durch Kapital nutzen stiften” lautet die Devise für nachhaltig orientierte Investoren.

Über die Kraft langfristig vorhersehbarer Megatrends referierte Tobias Krause, Kapitalmarktexperte bei Fidelity. Er sucht nach makroökonomischen und geostatischen Kräften, die die Welt in einer tiefgründiger Weise formen. Diese identifiziert er in den Themenfeldern “Neue Technologien”, Demografie und Nachhaltigkeit. Chancen für Anleger ergeben sich seiner Meinung nach im Bereich Elektromobilität & Künstliche Intelligenz (KI), durch die alternde Gesellschaft und die
wachsende Mittelschicht sowie beim globalen Wasser- und Abfallmanagement.

Einen Blick über den Tellerrand bot Dr. Christoph von Marschall dem Plenum. Der Journalist und Autor erläuterte die deutsche Außenpolitik im internationalen Kontext: Wie sind  Trump, der Brexit und die europäischen Krisen einzuordnen – und welche Handlungsoptionen lassen sich für Deutschland daraus ableiten?

Dass wir uns seit der Finanzkrise in einem Niedrigzinsumfeld bewegen und Renditen mit Fixed Income nur bei Eingang entsprechender Risiken zu erzielen sind, darüber sind sich sich Anleger mittlerweile hinreichend bewusst. Eine Möglichkeit, Ertrag und Risiko in ausgewogenem Verhältnis ins Portfolio zu holen, erläuterte Björn Wolber, Head of EMEA Investment Analysis bei Invesco. Mit einem flexiblen Ansatz, der auf Chancen in einem globalen Anlageuniversum sucht und Aktien, Anleihen und Liquidität mischt.

Um ein Portfolio wirklich zu diversifizieren und gegenüber Marktschwankungen zu imprägnieren, bieten sich sich UCITS-Alternatives an. Doch Björn Esser, Fondsmanager bei Mainfirst, zeigte in seinem Vortrag, dass auch die alternativen Strategien eine hohe Korrelation zu den Aktien- und Anleihen-Indizes aufweisen und deshalb nicht wirklich als Schutz vor volatilen Phasen taugen. Seine Lösung besteht aus einer Long-Short-Strategie Phasen, die irrationale Phasen an den Märkten nutzt.

Zum Abschluss der Konferenz erläuterte der bekannte Fondsexperte Martin Hüfner, Chefvolkswirt von Assenagon, die Hintergründe des aktuellen Anlageumfelds: Die niedrigen Zinsen werden bleiben, die Gefahr einer Rezession wird allgemein übertrieben, die Konjunktur läuft gut. Allerdings lassen sich die politischen Risiken derzeit nicht von de Hand weisen. Er rät den versammelten Anlegern, sich die Regeln für Investieren im Abschwung wieder in Erinnerung zu rufen: Die Märkte befinden sich aktuell in ihrer schlechtesten Phase, der beste Teil der Story sei jedoch in Sicht.

Damit fand die Investment-Konferenz in Berchtesgaden – zwei ereignisreiche Tage vollgepackt mit Informationen – ihren Abschluss.

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